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Interview mit Silvia Stolzenburg

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Willkommen bei Aveleen Avide

Silvia Stolzenburg wollte schon immer Vlad Draculea, als Person aus Fleisch und Blut auferstehen lassen. Wenn sie nicht gerade mit ihrem Rennrad 190 km auf 2800 Höhenmeter abradelt oder sich den Kopf mit ihrem Mann heiß diskutiert, dann stellt sie auch schon mal eine sauerei in der Küche an.

Wer mir eine Frage zum Interview beantworten kann und mir dazu eine E-Mail sendet, der kann „Teufelsfürst“ gewinnen. Wie es geht? Das steht am Ende des Interviews.

Foto Silvia Stolzenburg-Copyright Oliver Vogel

Foto: © Oliver Vogel

Silvia Stolzenburg schreibt historische Romane und ist freiberufliche Englischdozentin und Übersetzerin.

Silvia Stolzenburg wurde 1974 geboren. Sie studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Tübingen. 2006 erfolgte ihre Promotion über zeitgenössische Bestseller mit Abschluss Dr. phil. Mit ihrem Mann lebt sie auf der Schwäbischen Alb.

Wusstest du im Studium bereits, dass du Bücher schreiben willst und wirst?

SILVIA STOLZENBURG:
Nein, die Idee hat mich selber völlig überrascht. Sie kam mir, als ich darauf gewartet habe, dass meine Dissertation bewertet wird. Irgendwann bin ich tatsächlich aufgewacht und habe mich gefragt: Warum soll ich es eigentlich nicht selber mal versuchen, jetzt wo ich mich so viele Jahre mit der Theorie beschäftigt habe? Tja, und dann ging alles Schlag auf Schlag.

AVELEEN AVIDE:
Darf ich fragen, wie du deinen Mann kennengekernt hast?

SILVIA STOLZENBURG:
Darfst du :-) Es war beinahe eine Sandkastenliebe. Wir haben uns im zarten Alter von 18 das erste Mal in einer "In-Kneipe" gesehen und - gehasst. Jaja, kein Spaß.

AVELEEN AVIDE:
Du kraxelst gerne auf steilen Berghängen herum. Was war bisher dein allerschönstes Erlebnis in der Bergwelt?

SILVIA STOLZENBURG:
Das schönste Erlebnis in der Bergwelt ist für mich eigentlich immer, wenn ich wohlbehalten wieder unten ankomme. Meistens begebe ich mich mit dem Fahrrad in die Berge, und es ist jedes Mal wunderschön, mitten in der Natur zu sein, die Ruhe zu genießen und den Körper an seine Grenzen zu bringen.

AVELEEN AVIDE:
Du fährst auch gerne Rennrad. Was war bisher deine längste Strecke und was fasziniert dich daran?

SILVIA STOLZENBURG:
Meine längste Strecke waren 190 km am Stück mit 2800 Höhenmetern. Für mich ist Rennradfahren wie Meditation. Der Kopf wird frei, man geht an seine Grenzen und ist manchmal stundenlang mit sich allein. Irgendwann ist nichts mehr wichtig außer dem eigenen Herzschlag und der Herausforderung, den nächsten Berg zu meistern. Es ist ein so herrlicher Ausgleich zum Schreiben!

AVELEEN AVIDE:
Du hast da zwei zeitintensive Leidenschaften. Fährt dein Mann auch Rennrad und steigt mit auf Berge?

SILVIA STOLZENBURG:
Das tut er, sonst würde es mir ganz sicher nur halb so viel Spaß machen. Manchmal bin ich allerdings auch allein unterwegs - vor allem, wenn ich beim Schreiben feststecke und mich gedanklich nur noch im Kreis drehe.

AVELEEN AVIDE:
Wenn du verreist, wo reist du gerne hin und was ist dir an einem Urlaubsort wichtig? Und warum?

SILVIA STOLZENBURG:
Das ist immer sehr lustig. Eigentlich will ich jedes Jahr (meistens im Herbst oder Winter) irgendwohin, wo es warm und sonnig ist. Aber irgendwie landen wir dann doch wieder in Schottland oder in der Schweiz. Ganz wichtig ist für mich, dass ich nicht alles planen muss und vieles spontan machen kann. Wenn ich schon Monate vorher ein Hotel buchen muss, verdirbt mir das den Spaß. Einfach los und gucken, wo es schön ist - und wo man radeln kann ;-)

AVELEEN AVIDE:
Welche Hobbys/Leidenschaften hast du sonst noch, falls überhaupt noch Zeit bleibt?

SILVIA STOLZENBURG:
Zeit bleibt immer, vor allem im Winter. Da lese ich wahnsinnig viel, spiele gerne Badminton und versuche mich in der Küche. Als Köchin bin ich eine absolute Katastrophe, aber ab und zu finde ich es toll, mich mit irrsinnig vielen komplizierten Zutaten zu umgeben, ein (z.B. indisches) Kochbuch rauszuziehen und eine unglaubliche Schweinerei in der Küche anzurichten. Ein Gläschen Wein hilft dann dabei, das Ergebnis verdauen zu können.

AVELEEN AVIDE:
Was liest du zurzeit? Und wenn du liest, welche Genres liest du am liebsten?

SILVIA STOLZENBURG:
Im Moment lese ich den neuen J.K. Rowling, alias Robert Galbraith. Habe aber gerade erst damit angefangen. Obwohl ich selber historische Romane schreibe, lese ich fast ausschließlich Krimis. Das ist vermutlich nötig - als Ausgleich.

AVELEEN AVIDE:
Was ist schreiben für dich?

SILVIA STOLZENBURG:
Leidenschaft, Freiheit, Power.

Cover Der Teufelsfürst

SILVIA STOLZENBURG: In „Teufelsfürst“ geht es lt. Amazon.de um:
Edirne 1447: Die Söhne von Vlad Dracul II., dem Fürsten der Walachei, befinden sich in türkischer Gefangenschaft. Als Geiseln am Sultanshof in Edirne gehen sie durch die Hölle. Vor allem der ältere der beiden, der sechszehnjährige Vlad Draculea, wird für seinen Stolz und seinen Trotz mit harten Züchtigungen bestraft. Ohnmächtig muss er dabei zusehen, wie der sinnesfreudige osmanische Prinz Mehmed seinem jüngeren Bruder nachstellt. Mit jedem Tag, den Vlad als Gefangener am Sultanshof verbringt, wächst sein Hass auf die Osmanen. Er träumt von Flucht und sinnt auf Rache für all die Demütigungen.

Während Vlad Draculea am Hof in Edirne Fluchtpläne schmiedet, muss die vierzehnjährige Zehra von Katzenstein sich in Ulm vor Gericht verantworten. Sie wird beschuldigt, den eigenen Vater vergiftet zu haben. Falsche Zeugen beschwören ihre Täterschaft, sodass man sie für immer aus ihrer Heimatstadt verbannt. Mittellos, verzweifelt und ohne Schutz muss sie sich den Gefahren stellen, welche vor den Stadttoren lauern. Sie flieht in das von Kriegswirren erschütterte Ungarn, wo sie schon bald eine folgenschwere Entscheidung fällen muss ...

Hier finden Sie weitere Informationen:
Der Teufelsfürst

AVELEEN AVIDE:
Wie kamst du auf die Idee zu „Teufelsfürst“?

SILVIA STOLZENBURG:
Die kam aus heiterem Himmel, als ich mir überlegt habe, welche historische Figur ich in meinem nächsten Roman verarbeiten will. Da war er einfach plötzlich da, dieser Vlad Draculea, der mich seit dem Studium fasziniert hat. Ich wollte die Person aus Fleisch und Blut von all dieser Patina der Vampirlegenden befreien. Vor allem, weil die Geschichte des historischen Vlad viel, viel spannender, erschreckender, aber auch berührender ist als alle Vampirgeschichten zusammengenommen.

AVELEEN AVIDE:
Ich bin sicher, dass du für „Teufelsfürst“ recherchieren musstest. Ist dir bei den Recherchen etwas Überraschendes, Außergewöhnliches, Witziges passiert?

SILVIA STOLZENBURG:
Ja, in der Tat, ich bin bei meinen Recherchen in Transsylvanien auf einen Ort gestoßen, der Stolzenburg heißt, so wie ich. Kein Witz.

Hier gibt es einen Trailer zur Premierenlesung:

AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an den Plot für „Teufelsfürst“ heran? Könntest du uns ein Beispiel für deine ersten Überlegungen zur Handlung von „Teufelsfürst“ geben?

SILVIA STOLZENBURG:
An meine Plots gehe ich eigentlich immer gleich heran. Zuerst das Exposé, dann ein Plotplan mit allen Handlungssträngen und wo sie sich berühren. Natürlich überlege ich mir vorher, wann, wo und wie meine Figuren aufeinandertreffen. Beim "Teufelsfürst" war klar, dass ich mit Vlad eine psychologisch sehr komplexe Figur haben würde, deren Entwicklung ich den Leser nachempfinden lassen wollte.

AVELEEN AVIDE:
Fallen dir Dialoge, Charaktere oder szenische Darstellungen leichter, fällt dir alles gleich leicht oder anders gefragt, magst du alles gleich gerne?

SILVIA STOLZENBURG:
Das kommt total auf die Tagesform an. Mal geht eine Actionszene leichter von der Hand, mal ein Treffen mit viel Dialog, mal eine erotische Szene und mal eine sehr atmosphärische Beschreibung des Settings. Nur, wenn es draußen 30 Grad hat und ich gerade Winter schreiben soll, habe ich so meine Problemchen.

AVELEEN AVIDE:
Wie schaffst du es, dass keine losen Fäden im Buch übrig bleiben?

SILVIA STOLZENBURG:
Ganz einfach. Für den "Teufelsfürst" habe ich mir einen Plotplan auf 10 A1 Blätter aufgemalt, wo jedes wichtige Detail verzeichnet ist. Außerdem lese ich das, was ich geschrieben habe, immer und immer wieder und mache mir Notizen zu losen Enden. Und dann kleben überall im ganzen Haus Post-its, damit ich ja nichts vergesse.

AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an den Protagonisten Vlad Draculea heran? Würdest du uns dafür einfach mal ein Beispiel für die ersten Überlegungen zur Figur geben?

SILVIA STOLZENBURG:
Die erste Überlegung zu Vlad war: Ich möchte nachvollziehbar machen, wie ein ganz normaler Mensch zu einem Symbol des Grauens werden kann. Als ich seine Lebensgeschichte recherchiert habe, sind mir selber die Tränen gekommen - nicht nur wegen seiner Opfer, sondern vor allem wegen dem, was ihm und seinem Bruder als Geiseln widerfahren ist.

Ich wollte, dass die Leser mit ihm fühlen, sich ohne Vorbehalte in ihn hineinversetzen und dann mit ihm Entscheidungen durchleiden, die man selbst niemals treffen möchte. Und dann hat mich natürlich diese unglaublich spannende Geschichte drumherum fasziniert. Leider weiß man so wenig über diese Zeit und den Kampf zwischen dem Osmanischen Reich und den christlichen Mächten.

AVELEEN AVIDE:
Gingst du zuerst monatelang mit der Geschichte schwanger und fingst dann zu schreiben an oder hast du alle Recherchearbeiten abgeschlossen, das Exposee ist fertig und du beginnst zu schreiben? Wie muss man sich das vorstellen?

SILVIA STOLZENBURG:
Das geht bei mir immer ganz flott. Idee, erste Recherche, Exposé. Dann kommt die Feinarbeit. Meistens bin ich aber so ungeduldig, beziehungsweise die Geschichte (die will immer aus mir raus), dass ich die ersten Szenen schreibe, während ich noch recherchiere.

AVELEEN AVIDE:
Wie muss man sich einen Tag in deinem Leben vorstellen, wenn du an einem Roman arbeitest?

SILVIA STOLZENBURG:
Eigentlich ganz unspannend :-) Aufstehen, frühstücken, Rechner an, schreiben. Mittagspause, schreiben, radeln, wenn noch Zeit bleibt. Nach Szenen, die mich emotional sehr mitgenommen haben, gehe ich dann abends gerne mit meinem Mann aus und rede mit ihm darüber. Auch wenn ich in einer Sackgasse stecke, oder einen Knoten im Hirn habe, hilft es, wenn ich mir mit meinem Liebsten den Kopf heiß diskutiere.

AVELEEN AVIDE:
Wo schreibst du am liebsten?

SILVIA STOLZENBURG:
An meinem netten, kleinen Schreibtisch mit Schlossblick.

AVELEEN AVIDE:
Hörst du auch Musik beim Schreiben und falls Ja, welche, oder brauchst du absolute Stille?

SILVIA STOLZENBURG:
Oh, bloß nicht! Das würde mich in den Wahnsinn treiben! Am besten noch Watte ins Ohr, damit ich auch Nachbars Rasenmäher nicht hören muss.

AVELEEN AVIDE:
An welchem Buch arbeitest du derzeit und darfst du schon ein wenig darüber verraten?

SILVIA STOLZENBURG:
Im Moment sitze ich an einem weiteren historischen Roman, über den ich noch nicht zu viel verraten will. Nur so viel: Es wird ein sehr exotisches, sehr mittelalterliches und sehr spannendes Buch, in dem man allerhand Überraschendes erfahren wird.

AVELEEN AVIDE:
Welchen Tipp hättest du für angehende Autoren, die einen Roman veröffentlichen möchten?

SILVIA STOLZENBURG:

Durchhalten! Egal, wie viele Absagen man bekommt, einfach weitermachen. Irgendwann findet sich der richtige Verlag.

AVELEEN AVIDE:
Silvia, vielen Dank für das Interview.

Welches Interview kommt als nächstes?

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Heidrun B. hat mir die nachfolgende Frage richtig beantwortet und sie hat „Teufelsfürst“ gewonnen: In welchem Land hat Silvia Stolzenburg einen Ort namens Stolzenburg gefunden

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Mitmachen lohnt sich!

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7.397 Downloads waren es vom 12.04. bis 11.05.2013. Schön wäre, wenn wirklich möglichst viele davon eine Rezension schreiben würden.
Alles Nähere – hier klicken.

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Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte „Sündige Früchte“ .

Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte Hitze auf meiner Haut.

Hier lese ich aus meinem Buch “Samtene Nächte” aus der erotischen Kurzgeschichte “Erotischer Zirkel”. „Samtene Nächte“ ist bei Amazon.de in der Top 100 der Erotik-Bestseller. :-)


Hier gibt es ein Video – von dem ich nicht weiß, wer das für mich gemacht hat… Alles sehr geheimnisvoll…

Wenn Sie hier klicken, dann kommen Sie zu meinen Lesungen aus "Samtene Nächte".

Wenn Sie oben in der pinkfarbenen Leiste auf „Interviews mit Autoren“ klicken, kommen Sie auf die Auflistung aller bisher erschienenen Interviews auf meinem Internetblog.

Wenn Sie oben in der pinkfarbenen Leiste auf „Sonstige Einträge“ klicken, kommen Sie auf die Auflistung unter der alle Lesungen, die Buchmesse in Frankfurt 2007/2008 und Kurzinterviews und v.a. aufgeführt sind.

Hier lese ich einen Ausschnitt aus der Geschichte „Heiße Wünsche“

Das war Aveleen Avide
Glauben Sie an sich!

Schauen Sie also wieder rein, wenn es heißt:
Willkommen bei Aveleen Avide

Ihre Aveleen Avide
Aveleen Avide jetzt auch bei Twitter: http://twitter.com/aveleenavide

Aveleen Avide Copyright Richard Föhr

Foto: © Richard Föhr

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